Digitale Bibelarbeit? Leider nein.

So ein Buch ist doch eh viel besser, oder? Mit einem schönen Schreibblock daneben. Zumindest als Fotomotiv taugt es. Leider habe ich dafür nicht immer soviel Platz: im Zug, im Bus, auf meinem Schreibtisch. Eine gute App würde mir da einiges erleichtern. (Bild: unsplash.com/Aaron Burden)

Ich erzähle wohl nichts Neues, wenn ich sage, dass die Bibel zum Handwerkzeug eines jeden Theologen/einer jeden Theologin gehören sollte und eben auch der Umgang mit jenem. Doch ein Bibelteilen oder eine kreative Bibelarbeit ist digital nicht möglich.

Wenn ich einen interessanten Artikel, ein interessantes Video oder lustiges Katzengif gefunden habe, teile ich das auf meine Facebook Seite. Meist in Verbindung mit einer Positionierung zu diesem Artikel (zuletzt den Artikel von Fabian über den Marsch für den Leben … das war ein Spaß). Ich mache damit meine Position transparent und hoffe, dass die jeweiligen Sachen auch meinen Freunden etwas bringen.

Etwas was ich nicht teilen kann, obwohl ich es ab und an gerne mal machen würde, sind Bibeltexte. Grund dafür ist der urheberrechtliche Schutz der Bibelübersetzungen, welcher eine digitale Nutzung nur mit Genehmigung (höre ich da jemanden Geld sagen?) ermöglicht. Zack. Das war es mit digitalem Bibel-teilen. Der letzte Versuch dies zu ändern war mit der Neueinführung der Einheitsübersetzung. Erfolglos.

Aber ist doch alles nicht so wild, oder? Denn Herr Rösel von der (evangelischen) Deutschen Bibelgesellschaft, stellt ja fest:

“Doch alle elektronischen Ausgaben würden nur als zusätzliches Angebot genutzt. “Alle uns zugänglichem Umfragen ergaben, dass niemand, der die Bibel liest, sie nur digital liest.” (Quelle)

Das ihm kein Licht auf geht, wenn er etwas später folgendes sagt:

“Im Moment ist es wahrscheinlicher, dass sich jemand die vierte oder fünfte Bibel kauft, als dass man einen Erstleser gewinnt.” (Quelle)

Ich halte fest: Der elektronische Markt wird nur als Zweitverwertung gesehen (und entsprechend besteht kein Bedarf das Ausnahmegenehmigungen für die elektronische Nutzung zu definieren). Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass man einen gesättigten Markt bedient.

Liebes Bibelwerk, Liebe Bibelgesellschaft: Wisst ihr welcher Markt noch nicht gesättigt ist? Der digitale. Die Apps. Und ich hätte da auch eine Geschäftsidee, wie ihr die Übersetzungskosten reinbekommt:

Baut eine Web-Api. Macht die ersten 1000 Zugriffe pro Monat gratis und verlangt für jeden weiteren 5ct. Diese Idee war für euch gratis. Ich würde mich freuen, wenn ich hochwertige Übersetzungen auf meinem Smartphone hätte und mich die Bibel auch mal digital durch den Tag begleitet.